Im Mittelalter sind hier vor allem begütert das Hochstift Würzburg, die Markgrafen von Brandenburg, die Grafen von Henneberg, die Herren von Sternberg und der Adelige Wilhelm von Hemstadt. Wichtigster Grundherr wird der Bischof von Würzburg, er ist Dorf- und Gemeindeherr bis zum Ende des Alten Reiches und nimmt hohe und niedere Gerichtsbarkeit wahr. Hain gehört zum hochstiftischen Amt und Centgericht Ebenhausen.
Hain
Der kleinste Ortsteil der Gemeinde Poppenhausen ist Hain. In Hain findet alljährlich Anfang September das im ganzen Landkreis bekannte Dorfplatzfest am Backhaus statt. Es werden dort Spezialitäten aus dem örtlichen Backofen angeboten. Hain verfügt außerdem über Busanschluss durch den ÖPNV.
In dem Urkundensammelwerk Regesta Boica wird der Ort Hain erstmals am 26. Februar 1302 erwähnt. An diesem Tag verkaufen die Burgvögte des Markgrafen Hermann von Brandenburg den Ort "Hagene" für 10 Silbermark an das Kloster Uraway. Der Wert des Dorfes kann nach dem damaligen Münzsystem als 2,33 kg Silber angegeben werden.
Im Bauernkrieg 1525 schließen sich die Bauern von Hain dem "Auraer Haufen" an und nehmen an der Zerstörung der Schlösser des Amtes Ebenhausen teil. Am 08. Juli 1525 wird zu Werneck der "Müller von Hayn" gefangen. Am gleichen Tag müssen alle Bauern in Werneck zusammen kommen und unter Eid versichern, dass sie alle ihre Waffen auf dem Frauenberg zu Würzburg abliefern und "zeit ihres Lebens über ein Brotmesser, kein Wehr oder Waffen" besitzen wollten. Der Dreißigjährige Krieg bringt auch nach Hain Hunger und Elend. Die Mühle wird 1641 als "eine alte ödliegende Mühle, derer nichts zu genießen, samt einer unausgebauten Scheuer" beschrieben.
1575, zur Zeit der Reformation, gehört Hain zur Pfarrei Ebenhausen. Zum Gottesdienst und Schulbesuch müssen die Hainer nach Ebenhausen gehen. Hain hatte zu dieser Zeit 18 Haushaltungen. Wohl infolge unzulänglicher Betreuung durch den zuständigen Pfarrer wandte sich Hain der Reformation zu. Doch die von Bischof Julius Echter geführte Gegenreformation bringt die Hainer schnell wieder zum katholischen Glauben zurück. 1585 werden in der Hainer Kapelle neue Altäre geweiht. Das Taufbecken aus dem 16. Jh. ist noch in der Kirche zu sehen. 1870 wird eine eigene Kirche, "St. Ägidius", erbaut (der Turm stammt aus der Mitte des 17. Jh.).
Wortherkunft
Mundartlich: „Ha”
Alte Namensform: „Hayn” („villa Hagene”)
Abzuleiten vom althochdeutschen „hac” = Gehege, Zaun, oder von „hagan” = Dornstrauch.
Deutung: „umhegter Ort” oder „Ort am Dornengebüsch”